Wie ich meinen Herzensweg (wieder) gefunden habe. Die ersten Schritte in ein neues Leben. Oder – das Empty-Nest-Syndrom – allein und doch nicht allein.

Was ist mein Herzensweg?

Als wir das Interview für das Online Summit „Herzensweg“ von Erdherz vorbereiteten, hatte ich schon im Vorgespräch Hemmungen, über meinen Herzensweg zu sprechen.

Es war mir unangenehm, über mich und meine Herzensanliegen zu reden. Plötzlich fühlte ich mich unwohl, fremdelte und merkte, dass es mir schwer viel, meinen Herzensweg zu offenbaren. Meinen ganz persönlichen Herzensweg, mich, zu zeigen.

Nicht zuletzt, weil ich gar nicht mehr wußte, was eigentlich mein Herzensweg ist.

Und damit meine ich nicht den Herzensweg als Mutter – für mein Kind.

Nicht den Herzensweg als alleinerziehende, berufstätige Frau – als funktionierendes Mitglied der Gesellschaft.

Oder als Yogalehrerin – für meine Teilnehmer.

Sondern meinen persönlichen, individuellen, ganz eigenen Herzensweg.

So ist das Interview über unsere Freilerner-Zeit in Frankreich entstanden.

Mit diesem Thema fühlte ich mich sicher. Das hatten wir gelebt. Hatte ich als Herzensweg für meinen Sohn entschieden. Für uns entschieden. Ein Lebensgrundstein, um meinen Sohn Tejas in seiner Kraft zu lassen. Vielleicht auch, damit er später nicht erst nach seinem Herzensweg suchen muss, sondern die Chance hat, ihn von Anfang an zu gehen und aus seinem Herzen heraus zu leben.

Auf der Suche

Warum also fiel es mir so schwer, meinen persönlichen Herzensweg zu enthüllen?

Immer wieder habe ich mich das gefragt.
Darüber meditiert.
Nachgesonnen.
Wirken lassen.

Keine Antwort.

Was war es, was mein Herz höherschlagen ließ? Mich vor Freude jauchzen ließ? Mir Schmetterlinge in den Bauch zauberte?

Was war es, was mich in die zufriedene Tiefe meiner Seele eintauchen ließ, weil vollkommen im Flow? Erfüllt und dankbar? Was, um Gottes Willen, war das nochmal???

Keine Antwort.

Ich war gefangen in der Gewohnheit, zu funktionieren. Da zu sein, wenn andere mich brauchten.

Meine kleine 7-köpfige und 24-beinige Familie durchzubringen. (Wir hatten 5 Katzen????)

Für eine Firma da zu sein, die uns versorgte. Für Menschen da zu sein, die Rat bei einer Yogalehrerin suchten.

Im Sorgen für andere erfüllt.

die Entfaltung

In diesem Zustand habe ich wohl mich selbst vergessen. Vergessen, was mich glücklich macht und ein seliges Lächeln in mein Gesicht zaubert. Vergessen, was mir Freude bereitet.

Ich meine nicht das Glücklich-sein, welches man fühlt, wenn man andere glücklich macht, versorgt, nährt oder hilft. Davon war mein Leben erfüllt.

Sondern das Glücklich-sein, welches man fühlt, wenn man im Flow ist. Von Herzen weiß „das ist genau so und nur so – richtig “, egal, was andere sagen. Egal, was das eigene Ego versucht flüsternd dagegen einzuwenden.

Wenn ich weiß, ich bin immer zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, bei den richtigen Unternehmungen.

Wenn ich aus dem Herzen lebe.

Hinter allen Zweifeln und Ängsten angekommen.

Dann ist das Herz voller Glück und der Herzensweg gegangen.

Dann bin ich in der kosmisch-göttlichen Schwingung. Im Flow.

Aber was war das nochmal bei mir? Bin ich jemals schon auf meinen Herzensweg gewesen?

Und wenn ja, wann bin ich bloß davon abgewichen?

Oder bin ich noch auf meinem Herzensweg und merke es gar nicht???

Herjemineee, ich konnte mich nicht mehr erinnern.

Immer, wenn die Erinnerung dämmerte, flüchtete mein Geist in heillosen Aktivismus. Als Yogalehrerin fällt es mir leicht, zu dienen und mich mit den Herausforderungen meiner Mitmenschen zu beschäftigen. Mich von meinem Dilemma abzulenken.

der Umschwung

Doch dann kam eine Phase des Krankseins, die kräftezehrender war als gedacht und länger andauerte als gewohnt.

In dieser Zeit wurde ich an den Anfang aller Fragen zurückgeworfen.

Warum bin ich hier? Was ist der Sinn meines Lebens?

Hinter der Erkenntnis – Ich bin weder Körper noch Geist, ich bin das Selbst, was diesem Körper mit dem ersten Atemzug eingehaucht wurde und ihn mit dem letzten Atemzug wieder verlässt – verfing sich die Frage „Warum bin ich hier? Hier in diesem Leben? WAS war meine Aufgabe, mein Herzensweg, meine Bestimmung?“

Warum besteht die kosmische Energie weiterhin darauf, durch diese kaputten Lungen zu atmen, anstatt einfach loszulassen?

Hmpf…

Und in diesem Moment, in dieser Frage, ist mir klar geworden, dass das Ziel nicht das Glück ist, sondern der Weg dorthin. Der Weg ist das Ziel. Der Weg ist das Ziel in die Verschmelzung mit der kosmischen Kraft.

Mein Herzensweg findet sich

Und mir ist klar geworden, dass ich am glücklichsten war, als ich am Wasserfall saß und die Tropfen in ihrem Spiel beobachtete.

Dass das Flow-Gefühl dann entstanden ist, wenn ich in einer Feuerperformance Eins mit dem Feuer wurde. Zur Flamme wurde, welche die Herzen der Menschen erleuchtete.

Dass ich dann am glücklichsten war, als sich der Weg des Lebens unter meinen Füßen entfaltete und mich in die Welt führte. In ferne Länder. An freundliche Orte. Zu freundlichen Menschen.

Dass ich dann am glücklichsten war, als sich die kleinen Anekdoten des Lebens in Kurzgeschichten verwandelten und andere zum Lachen brachten.

In dieser Zeit floss mein Leben über vor Kreativität und Glück. War ich ganz in meinem Element. War ich Selbst. Meiner Natur gemäß im Leben. In meiner Kraft. Verbunden mit der Urenergie.

Lebendig. Gesund.

Und diese Erkenntnis traf mich wie ein Faustschlag.

In dieser Erkenntnis stand plötzlich die Zeit still.

Ich tauchte ein in die Tiefe meines Daseins. Zeitlos. Bedeutungslos. Leer.

Angekommen.

Und es sickerte dieses leise Flüstern der Intuition in die Stille hinein, dass es keine Rolle spielt, WAS ich mache, solange ich durch das, was ich mache, im Flow bin. Denn nur dann bin ich Eins mit Gott. Bin bei mir Selbst angekommen. Kann meiner Bestimmung folgen.

Auf Gottes Wegen bleiben. Meinen Herzensweg gehen. In der Liebe bleiben. Im Nichts-TUN und im SEIN angekommen.

Und aus diesem Zustand heraus, enthüllt sich der eigene Herzensweg ganz von allein. Entfaltet sich durch den Schleier der Welt zur vollkommenen Blüte. Ausstrahlend und den Funken weitergebend. Sodass sich, wie ein Leuchtfeuer, das Licht der Liebe verbreitet und meine Welt erfüllt.

Gottvertrauen

Und so bin ich ganz im Vertrauen angekommen, meinem Herzensweg zu folgen.

Im Vertrauen, in das Universum.

Im Vertrauen, in jeden Wassertropfen.

Jeden Atemzug wertschätzend.

Auf Gottes Wegen bleibend. Wege des Friedens gehend.

Und so begebe ich mich auf meinen Herzensweg.

Begleite mich.

Möge mein Herz offen und gesegnet sein.

Möge dein Herz offen und gesegnet sein.

Mögen wir uns von Herz zu Herz in Liebe begegnen.

Hari Om Tat Sat

Darshini – Peace Pilgrim 2.0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert